Unsere Arbeit

Röpkers Hofgebäude heute Stätte der Heimatarbeit

Geschichte des Heuerhauses bei Krulls Hus in Lorup

Mit dem Ausbau des Heuerhauses neben dem Heimathaus Krulls Hus konnte die ganze Hofanlage Krulls Hus komplettiert werden. Der bekannte Loruper, Heimatforscher Hans Meyer Wellmann, kaufte als Stätte für die Heimatforschung 1982 ein Heuerhaus in Röpke bei Löningen. Dieses Heuerhaus wurde abgetragen und in Lorup neu errichtet. Bereits im März 1982 begannen die Abbrucharbeiten des Heuerhauses in Röpke durch den Bauhof der Gemeinde Lorup und Mitglieder des Vereins „Hümmling Feriendorf Lorup“. Noch im selben Monat wurden die Holzteile nach Lorup gebracht und in der Halle des Bauhofes gelagert. Das Heuerhaus sollte nach den Vorstellungen Hans Meyer Wellmanns auf der Hoffläche bei Krulls Hus wiedererrichtet werden.

Könnten Ständer und Balken des Heuerhauses erzählen, würden wir Begebenheiten aus drei Jahrhunderten hören. 1743 erwarb der Wehrfeste Thole Stürwold durch einen Freikauf die Gut Hukkelrieden eigenhörige Miester Stelle in Röpke. 1741 errichtete er dann ein neues Hofgebäude. Das Datum des Richtfestes ließ er in den Torbalken schnitzen. Wernerus Stürwold heiratete 1743 die begüterte Herßumer Müllertochter, und das Ehepaar konnte die Bauschulden abtragen. Johann Wilhelm Störwold, der Urenkel und späterer Erbe der Miester Stelle, ließ 1823 das Bauernhaus abreißen und verkleinert als Heuerhaus aufbauen. 1828 ging die Miester Stelle in Konkurs. Johann Wilhelm siedelte zunächst über nach Augustenfeld bei Löningen und wanderte wenig später nach Amerika aus.

Die neuen Besitzer der Miester Stelle, Rüwe-Schwietermann, wollten einen freien Hofraum haben und versetzten das Heuerhaus an die Ostseite des Röpker Dorfweges und die Nachbarschaft zur Eignerstelle Möller. Nach der Jahrhundertwende lebten unter dem Dach dieses Heuerhauses Clemens Rieken ( bis 1921) und Holzschuhmacher August Rolfes ( bis ca. 1930) . 1941 diente das Heuerhaus als Kriegsgefangenenlager und beherbergte unsagbares Elend. Ein Lastwagen brachte im Herbst 1941 russische Kriegsgefangene nach Röpke, die als Arbeitskräfte in der Landwirtschaft eingesetzt werden sollten. Als die letzten russischen Gefangenen nach dem Kriegsende Löningen verließen zogen ehemalige polnische Zivilarbeiter in das Röpker Heuerhaus ein. Im Sommer 1945 verlegten die Besatzungsbehörden die Zivilpolen in ein Sammellager nach Lingen. Die letzten Bewohner des Heuerhauses waren dann Heimatvertriebene aus den von Polen besetzten Gebieten. Nach vielen dunklen Jahren erhellte dann wieder ein Lichtblick das alte Heuerhaus. In seinen Fachwerkmauern wurde in den fünfziger Jahren dann eine Hochzeit gefeiert. Das Ehepaar zog dann 1958 aus und das Heuerhaus verfiel. Die Familie Schwietermann nutzte das Haus als Hühnerstall und zuletzt als Abstellraum. Das vom Verfall bedrohte Haus wurde dann 1982 von Hans Meyer Wellmann gekauft und erhielt in Lorup ein neues Leben. Die Komplettierung der Hofanlage konnte der Heimatforscher leider nicht mehr erleben. Er starb im Februar 1990. Erst Ende 1993 ergab sich für die Gemeinde Lorup die Möglichkeit, über die Dorferneuerung Mittel über die Europäische Union für den Aufbau des Heuerhauses zu erhalten.
Das Heuerhaus soll der Vertiefung der Heimatarbeit dienen. Es umfasst 137 Quadratmeter Hauptnutzfläche. Zur Verfügung stehen eine Ausstellungsdiele, die Bibliothek, drei Gruppenräume, eine Teeküche sowie die sanitären Anlagen.
Hauptgrund des Projekts war, den Nachlass von Meyer Wellmann ordnungsgemäß unterzubringen und der Bevölkerung zugänglich zu machen. So lautet die einhellige Meinung der Loruper Heimatfreunde: „Eher unscheinbar von außen, aber von innen äußerst ansprechend“. So haben die Heimatfreunde ein richtiges Zuhause gefunden.

Heuerhaus – Heimathaus

Mit der Errichtung des Heuerhauses ging der größte Wunsch des Heimat – Ring Lorup und der Hans Meyer-Wellmann Stiftung in Erfüllung.

Nach dem Tod des Heimatforschers Hans Meyer-Wellmann im Februar 1990 wurden die gesamten Unterlagen des Heimat – Ring und der Hans Meyer-Wellmann Stiftung in zwei Räumen in Krulls Hus untergebracht.
Ein ordnungsgemäßes Arbeiten war so nicht möglich.

In Absprache mit der Gemeinde wurde dann die Errichtung des Heuerhauses in Angriff genommen.
Der Heimat – Ring beteiligte sich mit 30.000,- DM und die Hans Meyer-Wellmann Stiftung mit 20.000,- DM. Bereits am 13.10.1994 erfolgte die Grundsteinlegung und im Sommer 1995 war der Bau fertig gestellt.

Ein Raum wird von der Hans Meyer-Wellmann Stiftung genutzt. Hier sind die privaten Möbel und weitere persönliche Gegenstände des Heimatforschers Hans Meyer-Wellmann untergebracht. Dieser Raum ist das Geschäftszimmer der Stiftung.

Ein weiterer Raum dient dem Heimat – Ring als Büro. Der Heimat – Ring führt und verwaltet das Pressearchiv der Gemeinde Lorup. Seit ca. 1910 sind fast alle Presseartikel über Lorup gesammelt. Dieses Archiv ist die Grundlage fast aller Jubiläumsschriften über Loruper Vereine.

Der Heimat – Ring verfügt über ein großes Urkundenarchiv zur Loruper Geschichte und über ca. 3.000 alte Fotos. Auch diese Unterlagen sind neben den Sammlungen zur Familienforschung in diesem Raum untergebracht.

Ein weiterer Raum dient dem Heimat – Ring und der Hans Meyer-Wellmann Stiftung als gemeinsame Bibliothek. In dieser Bibliothek werden die Bücher und Sammlungen, die sich im Eigentum der beiden Organisationen befinden, ausgestellt und der Öffentlichkeit in Form einer Präsenzbibliothek zugänglich gemacht. Da es sich bei den Büchern überwiegend um wissenschaftliche Geschichtsliteratur handelt, wird die Bibliothek auch für Forschungen zur Verfügung gestellt. Es ist geplant, diese Bücher in gewissen Umfang auch an andere Interessierte auszuleihen. Zur Zeit sind über 3.500 Bücher vorhanden.

In der Diele werden Ausstellungsstücke aus dem Besitz des Heimat – Ring und der Hans Meyer-Wellmann Stiftung der Öffentlichkeit zugänglich gemacht.
In einer Vitrine wird die Nachbildung des Loruper Goldfundes, alte Steinbeile, ein Meßbuch und weitere Gegenstände ausgestellt.
Hier steht auch der Original Opferstock aus der Loruper Kirche von 1671. An der gegenüberliegenden Wand befinden sich die Gedenktafeln für die Opfer der beiden Weltkriege. Diese Gedenktafeln wurden vom ehemaligen stellvertretenden Vorsitzenden Ulrich Borgmann erstellt. Weitere Gegenstände, wie z.B. eine alte Schulbank und eine Truhe, runden die Ausstattung ab.

In dieser Diele finden Vorstands- und Arbeitskreissitzungen sowie kleine Veranstaltungen statt, gelegentlich auch kleinere Ausstellungen.
Für größere Veranstaltungen steht uns Krulls Hus zur Verfügung.